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"Einkäufer Staat" als Innovationstreiber - Entwicklungspotenziale und Handlungsnotwendigkeiten für eine innovative Beschaffung im öffentlichen Auftragswesen Deutschlands
Die
öffentliche Hand tritt als bedeutender Nachfrager für eine Vielzahl
von Produkten und Dienstleistungen auf. Der Einkauf von Bund, Ländern
und Gemeinden, von Sozialversicherungen und öffentlichen Unternehmen
erreicht ein Volumen von mehreren Hundert Milliarden Euro. Vor diesem
Hintergrund widmet sich das Forschungsprojekt der Frage nach den
Chancen und Potenzialen einer stärkeren Innovationsorientierung im
öffentlichen Auftragwesen Deutschlands.
Ziel des
Forschungsprojektes ist die Identifikation und Quantifizierung
relevanter Innovationsfelder sowie die Bestimmung hemmender und
treibender Faktoren für die Beschaffung von Innovationen. Die
Ergebnisse werden anhand von Best Practices plausibilisiert und in
konkreten Handlungsempfehlungen zur Steigerung der
Innovationsorientierung öffentlicher Beschaffung zusammengefasst.
Rechtliche Rahmenbedingungen finden dabei ebenso Berücksichtigung wie
Aspekte des Risikomanagements bei innovativen Vorhaben.
Mögliche Innovationsfelder werden etwa durch die
EU-Leitmarktinitiative oder die Hightech-Strategie der Bundesregierung
definiert. Ob die öffentliche Hand in diesen Feldern eine
hinreichende Nachfrage entwickelt, um als Lead User
Innovationsprozesse anstoßen, wird hier untersucht. Aber auch in
technologieferneren Bereichen bieten sich oftmals Möglichkeiten,
innovativere Lösungen einzukaufen. Besonders im Bereich der
Dienstleistungen werden beachtliche, bisher nur unzureichend genutzte
Innovationspotenziale erwartet.
Für die Nutzung dieser
Potenziale rücken Fragen nach der Ausgestaltung der Vergabeverfahren
in den Blickpunkt. Die Wahl des Vergabeverfahrens kann ebenso
bedeutsam sein wie einzelne Verfahrenselemente. Die Zulassung von
Nebenangeboten oder die Verwendung funktionaler
Leistungsbeschreibungen können etwa zu einer Öffnung gegenüber
innovativen Lösungen beitragen. Darüber hinaus spielen Fragen nach
der Organisation der Beschaffung, der internen und externen
Zusammenarbeit im Beschaffungsprozess sowie der strategischen
Bedeutung der Thematik innerhalb der Verwaltungen eine wichtige
Rolle.
Zur Beantwortung der Forschungsfragen werden
vorhandene Statistiken und Ausschreibungsdatenbanken ausgewertet.
Eigene quantitative und qualitative Erhebungen bilden die
Nachfrageseite der öffentlichen Hand ab. Ferner wird die Sicht der
Angebotsseite durch eine quantitative Unternehmensbefragung
erfasst.
Das Forschungsprojekt wird zusammen mit der
Wegweiser GmbH Berlin [1] und der Sozietät Orrick, Hölters &
Partner Berlin [2] durchgeführt und vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung [3] gefördert. Die Projektlaufzeit beträgt ein
Jahr und endet im Oktober 2009.
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