Innovationsökonomie

Berliner Innovationspanel

Laut dem Regional Innovation Scoreboard 2019 ist Berlin inzwischen die innovativste Region in Deutschland und unter den Top 10 der 238 Regionen Europas. Daher ist es interessant, mehr über Innovationen in der deutschen Hauptstadt zu erfahren.

Ausgehend von den Erkenntnissen der Machbarkeitsstudie "Innovative Hauptstadtregion" wurde das Vorhaben des Aufbaus eines Berliner Innovationspanels (BIP) in Angriff genommen. Deshalb hat das Fachgebiet Innovationsökonomie erstmals das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ZEW beauftragt, das Innovationsverhalten der Unternehmen in Berlin im Rahmen der deutschlandweiten Innovationserhebung 2012 zu erfassen (zu den Ergebnissen). Mittlerweile wurde der siebte Bericht des Berliner Innovationspanels vorgestellt. Dieser wurde durch die Technologiestiftung Berlin ermöglicht. Die Ergebnisse können hier eingesehen werden.

Wirtschaftswoche berichtet über die Mikrogeographie der Innovation in Berlin auf Basis der bisherigen fünf Erhebungswellen. Der Bericht ist nun auch in Urban Studies veröffentlicht worden.

Kinne und Lenz (2019) haben traditionelle Innovationsindikatoren auf Unternehmensebene aus der fragebogenbasierten Community Innovation Survey (CIS) verwendet, um ein Modell zur Klassifizierung durch künstlicher neuronaler Netze auf gekennzeichneten (innovativen/nicht innovativen) Webtexten von befragten Unternehmen zu trainieren. Anschließend haben sie dieses Klassifikationsmodell auf die Webtexte von Hunderttausenden von Unternehmen in Deutschland angewendet, um ihren Innovationsstatus vorherzusagen. Ihre Ergebnisse für Berlin zeigen, dass dieser Ansatz auch auf dieser granularen regionalen Ebene glaubwürdige Prognosen für die Innovationskraft der Berliner Unternehmen liefert.

Aktuell haben Kinne and Axenbach (2018) das Netzwerk von mehr als 3.700 Berliner Softwareunternehmen publiziert. Die Größe der Kreise repräsentiert nicht die Unternehmensgröße, sondern deren Grad der Vernetzung. Die Autoren haben die Information aus den Homepages der Unternehmen mit Hilfe von Webscraping und Datamining extrahiert. Da die Mehrheit der Unternehmen des IT-Sektors und nahezu alle Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeitern eine Homepage haben, enthält das gezeigte Bild nahezu die Gesamtheit aller Berliner  Softwareunternehmen. Die mehr als 700 Verbindungen basieren auf Hyperlinks, welche sich auf den Unternehmenshomepages befinden.

Das Schaubild von K. Moeller aus "Culturally clustered or in the cloud? How amenities drive firm location decision in Berlin" zeigt die Verteilung von Start-Ups und Konsumgütern in Berlin. Für weitere Informationen siehe hier.

Das Berliner Innovationspanels (PIB) steht in enger Kooperation mit dem Mannheimer Innovationspanel (MIP). Das MIP liefert wichtige Informationen zur Einführung neuer Produkte, Dienstleistungen und Verfahren in Unternehmen, den Aufwendungen für Innovationen, und den Erfolg, den Unternehmen mit neuen Produkten, neuen Dienstleistungen und verbesserten Verfahren erzielen.

 

Studenten die an Abschlussarbeiten zu diesem Thema interessiert sind wenden sich bitte an Prof. Knut Blind.