Innovationsökonomie

BIP 2017

Die Ergebnisse des Berliner Innovationspanels (BIP) 2017 wurden am 09. April 2018 durch den Vorstandsvorsitzenden der Technologiestiftung Berlin, Nicolas Zimmer, und Staatssekretär Christian Rickerts vorgestellt. Erneut unterstrichen die Daten eine überdurchschnittliche Entwicklung des Innovationsstandorts Berlin.

Die Ergebnisse der Erhebungen im letzten Jahr zeigten nach dem Rückgang in den Vorjahren nun eine leichte Zunahme des Anteils an Unternehmen, die im vorherigen Dreijahreszeitraum Produkt- oder Prozessinnovationen eingeführt haben. Dieses betraf sowohl Berlin, als auch andere deutsche Großstädte und den Bundesdurchschnitt. Dabei ist die Quote 2017 in Berlin mit über 50 % immer noch über dem Bundesdurchschnitt von 46 % und auch höher als in anderen deutschen Großstädten (Abbildung 1).

Betrachtet man die Trendverläufe differenziert nach Größenklasse der Unternehmen, zeigen sich unterschiedliche Verläufe für die Berliner Unternehmen.

Nachdem Rückgang des Anteils der Innovatoren unter den kleinen Unternehmen in den letzten Jahren, beobachten wir nun zum ersten Mal wieder eine leichte Zunahme (Abbildungen 2). Im Gegensatz dazu bleiben die Innovatorenanteile unter den großen und mittelgroßen Unternehmen konstant. Ähnliche, aber moderatere Trends können für die kleinen Unternehmen in ganz Deutschland beobachtet werden (Abbildung 3).

Der Innovatorenanteil bei Berliner Industrieunternehmen ist nach dem Rückgang im Vorjahr wieder auf 50% gestiegen (Abbildung 4). Damit hat sich die Lücke zur ebenfalls steigenden Innovatorenquote unter Dienstleistungsunternehmen im Jahr 2017 nahezu geschlossen.

In Abbildung 5 werden die Anteile an Innovatoren unter Berliner Unternehmen in der Befragung 2016 differenziert nach Branchen dargestellt. Hier haben die Unternehmen der elektrotechnischen Industrie, Messtechnik und Optik den Anteil der Innovatoren von 71% auf 81% erhöht und führen damit das Ranking  an gefolgt von Unternehmen aus der Softwareentwicklung (74 %) und der chemischen, pharmazeutischen und der kunststoffverarbeitenden Industrie.

Inzwischen können wir die Entwicklung der Innovationskooperationen Berliner Unternehmen differenziert nach dem Typ des Kooperationspartners über drei Zeitpunkte hinweg beobachten. Abbildung 6 zeigt zwei interessante Trends. Einerseits werden die Kunden aus der Privatwirtschaft in 2016 im Vergleich zu 2014 und 2012 wesentlich wichtiger als Partner für Innovationskooperationen. Offensichtlich integrieren mehr und mehr Berliner Unternehmen ihre Kunden in den Innovationsprozess im Vergleich zum eher stagnierenden Anteil unter allen deutschen Unternehmen (Abbildung 7). Anderseits zeigt die Entwicklung der Kollaborationen mit öffentlichen Forschungseinrichtungen ein ähnliches Muster, wobei dieser Anteil unter den deutschen Unternehmen nur leicht ansteigt. Insgesamt setzen die Unternehmen Berliner Unternehmen das Open Innovation Paradigma um, während die übrigen Unternehmen in Deutschland eher auf der Stelle treten.